Folgender Beitrag wurde von Kathrin und Sven den Besitzern von Fantasy erstellt. Sie haben sich gewünscht den Nachruf selbst zu schreiben. Jetzt ist er da.
† Fantasy von Sweet-Amber
Geworfen am 24. Oktober 2013
Verstorben am 08. März 2015
Eine
Hündin wie der Frühling
Nicht alle Schmerzen sind heilbar,
denn manche schleichen
sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
und während Tage und Jahre verstreichen,
werden sie Stein.
Du sprichst und lachst,
als wenn nichts wäre,
sie scheinen zerronnen wie Schaum.
Doch du spürst ihre lastende Schwere
bis hinein in den Traum.
Der Frühling kommt wieder
mit Wärme und Helle,
die Welt wird ein Blütenmeer.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
da blüht nichts mehr.
Der Frühling kommt wieder von Ricarda Huch
Was ist geschehen?
Fantasy hat vor ca. 5 Wochen erstmalig Nickbewegungen mit dem Kopf gemacht und musste über die Vorderpfote Ausfallschritte machen. Diese Symptome haben 5-10 Minuten angedauert und traten in einem unregelmäßigen Rhythmus von 1-3 Tagen auf.
Was haben wir getan?
Natürlich sind wir, zusammen mit ihrem Bruder Fuchur, sofort zum Tierarzt und haben sie gründlich untersuchen lassen. Als erstes wurde ein großes Blutbild erstellt um Infektionen ausschließen zu können. Ergebnis: Negativ. Als weiteres haben wir ihr Herz gründlich untersuchen lassen und ein EKG erstellen lassen. Ergebnis: wieder Negativ. Dies alles in einem Zeitraum von ca. 2 Wochen.
Was weiter?
Zwischenzeitlich wurden die o.g. Symptome stärker, dauerten länger, benötigte Fantasy mehr Zeit sich wieder zu erholen. Sie war weiterhin die lebenslustige Hündin die nichts lieber getan hat als mit ihrem Bruder im Garten zu toben. Auch ggü. Menschen war sie weiterhin die überschäumende Freude. Nachdem Herz und Organe unauffällig waren, wurde ihr Blut spezieller untersucht. Haben wir nach einem Zusammenhang mit dem im Haushalt lebenden Kater Tarzan gesucht (Toxoplasmose u.ä.). Ergebnis: weiterhin Negativ!
Und was weiter?
Dann geschah das unfassbar schreckliche! Nachdem dieses Mal die beschriebenen Symptome über 30 Minuten andauerten, kippte Fantasy über alle 4 Pfoten um und viel in einen epileptischen Anfall. Wie überall im Internet beschrieben war der Hund nicht ansprechbar, krampfte und bekam Schaum vorm Maul. Doch üblicherweise sollten die Anfälle nach 2-5 Minuten von alleine aufhören. Nicht so bei Fantasy! Der herbei gerufene Tierarzt benötige eine sehr starke Dosis Beruhigungsmittel um sie aus dem Anfall, der mittlerweile lebensbedrohliche Länge und Intensität angenommen hatte, herauszubekommen.
Weiterer Verlauf?
An Tag 1, einen Tag nach dem ersten Anfall, erlitt Fantasy 4 (!) weitere, wenn auch leichtere, Anfälle. An Tag 2 „nur“ einen. Wirkten langsam die krampflösenden Medikamente? Hoffnung keimte auf. An Tag 3 KEINEN Anfall.
Und dann?
Dann kam die Nacht von Tag 3 auf Tag 4. Der Tag den sich kein Mensch wünscht. Der Tag an dem man beginnt an Gott zu zweifeln. Der Tag an den man sich fragt wie viel Schmerz ein geliebtes Wesen, egal ob Mensch oder Tier, bereit und in der Lage ist zu ertragen. Fantasy bekam in der Nacht gegen 02:00 einen äußerst schweren Anfall bei dem sie sich selber auf die Zunge biss, sie Urin und Kot abgesetzt hat und krampfte wie noch nie zuvor! Der Hund litt Höllenqualen und hat es, trotzt krampflösender Medikamente, nicht geschafft sich aus dem Anfall zu lösen. Sie hatte den im Internet beschriebenen Zustand des „Status Epilepticus“ erreicht! Lebensgefährdend!!!
Bis morgens um 06:00 war Fantasy nicht wieder bei Verstand. Die Hündin blieb orientierungslos und hatte keine Kontrolle über sich selber. Insbesondere auch ihr Verhalten ggü. ihren Bruder hat sich in diesen Stunden massiv verändert: kein Wiedererkennen, kein Respekt, keine typische Begrüßung. Uns war klar, dass wir sie verlieren würden wenn sich ihr Zustand nicht umgehend signifikant verbessern würde. Zwischenzeitlich hatte Fantasy einen grossen Teil ihres Augenlichtes verloren. Sie hatte über ihre Körperfunktion keine Kontrolle und ist unkontrolliert gegen Möbel und Wände gelaufen und hat Urin abgesetzt.
Der nächste Anfall wird tödlich sein! Endlich hatten WIR verstanden, dass es Zeit ist sie loszulassen, ihr nicht zuzumuten jede Würde zu verlieren, ihr einen Abschied von ihrem Bruder zu ermöglichen!
Sie ist am Sonntag morgen gegen 09:30 Uhr Zuhause und in unserem Arm von uns gegangen. Wie ein kleines Wunder, ist sie friedlich lächelnd in einer typischen Fantasy-Haltung entschlafen.
Ein für diese Woche vorgesehenes MRT und Gehirnwasseruntersuchung, die ggf. alle Fragen beantwortet hätten, war nicht mehr möglich. Eine abschließende Diagnose konnte somit nicht erstellt werden!
Persönliche Anmerkung
Mit zu tiefster Abscheu haben wir mitbekommen, dass hinter unseren Rücken versucht wurde den Tod und die Leidensgeschichte von Fantasy zu persönlichen Zwecken zu missbrauchen! Die Zucht Sweet-Amber (die selbst einige Untersuchungen auch hat durchführen lassen) und der behandelnde Tierarzt sind aus unserer Sicht über jeden Zweifel erhaben. Wir haben in dieser schweren Zeit zu beiden Seiten engsten Kontakt gepflegt und alle Schritte abgestimmt. Sollte dennoch jemand der Meinung sein, das hier beschriebene und/oder über Dritte gehörte, das in Zusammenhang steht mit unseren beiden Hunden Fantasy und Fuchur von Sweet-Amber, für seine persönlichen Zwecke zu missbrauchen, so wird dieser umgehend eine Anzeige wegen Verleumdung erhalten.
Wir danken für eure Anteilnahme!
Fantasy, Du bist nun Teil unserer Familiengeschichte und wirst solange wir Leben nicht vergessen werden.
Danke, kleine Rübe! 😉
Nachsatz von Wolfgang G. Külper: „Rüben wachsen unter der Erde weiter. Farewell Fantasy!“