Diesmal hatte ich ziemlich treffend vorausgesagt, wann die Geburt statt finden wird. Nachdem ich meinen Fehler mit dem Februar ( habe nicht berücksicht, dass dieser Monat weniger Tage hatte) berichtigt habe, lag ich mit meiner Vermutung bezüglich des Geburtstermines richtig. Ich habe nämlich nachgeprüft, dass Arielle exakt 62 Tage ihre Welpen trägt, also habe ich angenommen, das der Wurf am 7 März das Licht der Welt erblicken wird. Deshalb habe ich meinen Urlaub von Mittwoch bis Freitag verlegt und Dienstag nur den Frühdienst im Kindergarten gemacht und Überstunden genommen.
Am Dienstag war zunächst alles ruhig. Auf dem Weg nach Hause fuhr ich noch zu unserem Tierkostladen Carnivora, wo wir das Barffleisch für die Hunde kaufen. Zu Hause haben sich die Hunde auf ein „Ich bin wieder da“ Leckerbissen in Form von einem Hünerhals gefreut. Auch Arielle. Doch danach wollte sie nichts mehr fressen.
Schon am Montag habe ich bemerkt wie langsam und schwerfällig Ari geworden ist . Deshalb beschloss ich sie von der großen Hunderunde auszuschließen. Ich wollte sie später gesondert ausführen, aber dazu kam es nicht mehr, den die Senkwehen haben bereits angesetzt. Trotzdem war ich ganz ruhig . Arielle brauchte immer etwas länger – letztes Mal benötigte sie drei Tage bis die Welpen gekommen sind. Ich dachte dass es diesmal genau so werden würde.
Zu allem Übel schaffte ich nicht für die Geburtszeit fit zu werden- eine hartnäckige und ekelhafte Erklärung plagte mich so sehr, dass ich am Dienstag Abend die Hündin dem Lars überließ und selbst erst uns Bett gegangen bin un Kräfte zu tanken. Um Mitternacht , als Lars ins Schlafzimmer kam, wurde ich wach. Mein Schatz berichtete mir, dass Arielle fleißig am Hecheln war ansonsten aber alles noch wie immer sei. Trotzdem habe ich mich nach Unten geschleppt um nach der Hündin zu sehen. Ich habe in Stillen gehofft, dass das erst die letzten Senkwehen waren und dass ich somit noch die Nacht zu Ende in meinem Bett verbringen kann.Aber als ich Ari sah, wusste ich, dass ich schon bei ihr bleiben musste. Nicht, weil ich schon mit der Ankunft des Wurfes rechnete, aber einfach um die Hündin zu stärken- Arielle fühlt sich in meiner Gesellschaft viel wohler und ist ruhiger.
Also verbrachte ich die Nacht mit Arielle auf der Couch. Geschlafen habe ich kaum.Dafür viel gestreichelt, gut zugeredet, beruhigt und mich stets ablecken lassen. Arielle hatte schon sehr starke Schmerzen und hatte immerzu gejault und gewinselt. Ich war echt froh, als die Nacht vorüber war.
Am Tage schien es Arielle besser zu gehen. Endlich hatte sie auch etwas geschlafen. Ich informierte aber vorsorglich unseren Tierarzt, Zuchtwart und Jacky die auch diesmal die Hebamme bei uns spielen sollte. Arielle hat sich weitgehend erholt. sie hörte sogar zwischendurch auf zu hecheln und fraß wieder etwas. Ich habe deshalb gedacht, dass die Kleinen erst in der nächsten Nacht zur Welt kommen würden.
Falsch gedacht. Am Abend kamen die Wehen und das Hecheln wieder. Stärker als zuvor. Und dann hat Ari begonnen, Fruchtwasser zu verlieren – erst Tröpfchenweise aber dann platzte gegen 23 Uhr die Fruchtblase. Ich glaubte immer noch nicht daran , dass es ernst wird- denn bei den Hunden ist es anders als bei den Menschen: es gibt nicht nur eine Fruchtblase, sondern jeder Welpe hat eine eigene.So kann es vorkommen, dass es sich noch Stunden oder gar länger hinzieht. Doch es wurde bei uns anders: ganz schnell stellten sich die ersten Presswehen ein. Ich habe unseren Jacqueline eine SMS geschickt aber, wie es sich später herausstellte, hatte sie schon ihr Handy auf lautlos gestellt.
Ich mochte bei ihr nicht mehr anrufen, weil ich wusste, dass sie und ihre Mutter den ganzen nächsten Tag arbeiten musste . Außerdem bezweifelte ich, dass meine Freundin Barbara ihre Tochter um diese Zeit zu uns kutschieren wird- zumal es gar keine Garantie gab, dass es wirklich mit der Austreibungsphase losgehen wird. Das alles kannten wir von der C- Geburt. Lars konnte ich ebenso wenig um Jacky abholen, denn ich brauchte ihn dringend hier- Arielle ist immer so nervös bei der Geburt und so unruhig, dass sie kaum in der Geburtskiste zu halten ist. Und das ist gar nicht gut- die Erfahrungen dürften wir mit dem B-Wurf- wo sie Bardou auf der Couch und Buffy im Flur geworfen hatte, gesammelt. Etwas besser erging uns mit der C-Geburt- da schafften Jacky und ich sie noch rechtzeitig aus dem Loch, das sie im Garten gegraben hatte, herauszuholen. Ein drittes Mal so einen Zirkus- das wollte ich nicht, aber das hatte zu Folge, dass Lars nicht einmal zum Klo dürfte, weil die Hündin verrückt gespielt hatte. Jacky war sehr enttäuscht und sauer, dass sie die Geburt verpasst hatte! Sorry Jacky!!!
Etwas später lief Ari in der Kiste umher und verlor immer mehr Fruchtwasser- aber nicht mehr klares sondern grünes. Dann wusste ich, dass wir sehr bald Welpen haben werden. Doch erstmal hieß es noch zu warten. Arielle scharrt in der Kiste, winselte, war total ruhelos und hatte echt starke Schmerzen. Es gelang uns kaum, sie zu beruhigen. Dann kamen die echten Presswehen- was bei Arielle nicht sehr typisch aussieht. Und dann bekam ich das erste mal einen Schreck: das erste, was ich von einem Welpen sah, war nicht eine Blase wie gewöhnlich sondern eine ausgestreckte Pfote ragte aus Ari in die Luft. Es war klar, dass das Erste Baby ohne Fruchthülle kam. Und dazu noch eine Steißgeburt- eigentlich eine mit ausgestreckten Pfoten vorwärts. Ich hatte Angst, das Kleine würde entweder ersticken oder zu viel Fruchtwasser schlucken- und wozu das führt sahen wir bei Dante. Deshalb wartete ich auf die nächste Wehe und zog den Welpen sanft heraus. Glücklicherweise war das Kleine Wesen sehr lebendig und stark. Ein kleines Mädchen. Es war 0:25 und Emmi war da! Ich war sehr erleichtert und überglücklich!
Und Emmi zeigte uns gleich , dass sie ihren eigenen Kopf hatte- sie wollte sich nicht anlegen lassen sondern suchte sich ihre Zitze selbst aus. Und geschrien hatte sie dabei von feinsten.
Wir haben sie versorgt- trocken gerubbelt, angeschaut ob alles roger ist, gewogen, sie hat ihren Band bekommen und alles haben wir akribisch notiert. Kleine war quietschlebendig. Und wir warteten auf Nummer 2. Eigentlich sollte der Welpe, wenn das ein Rüde wäre, Easy werden- aber je länger wir warteten, desto klarer wurde uns, dass dies hier alles Andere als easy war. Nach zwei Stunden tat sich immer noch nichts. Ich rief die Zuchtwärtin an und sie sagte wir sollten noch eine halbe Stunde warten und Arielle einen Schluck Kaffee geben. Das hat geholfen. Bals darauf kam endlich Eragon- auch eine Steißgeburt aber diesmal mit Hülle- und mit was für einer! Die war so dunkelgrün und bee…Und er war sehr eingepackt und dazu mit der Nachgeburt von Emmi umwickelt. Aber auch er war gut drauf. Nur ziemlich grün. Deshalb bekam er grünes band und wurde Eragon getauft.
Das dritte Baby kam relativ rasch danachin nur 20 Minuten Abstand um 2:50- wieder ein kleiner Rüde: und diesmal war das Easy.
Wir waren beide- Lars und ich sehr müde zu diesem Zeitpunkt. Doch die Geburt ging weiter. nach 17 weiteren Minuten hatten wir das nächste Baby- endlich eine Kopfgeburt zur Abwechslung: einen kleinen Rüden : Elvis. Er ist, mit seinen 430 g der Kleinste im Wurf .
Danach kam wieder ein kleines helles Mädchen- Enya- um 4:05. Sie war auch eine Kopfgeburt dafür ohne Fruchthülle.
und zum Schluss um 4:35 kam ein dunkler goldener Rüde und wir rätselten wie er heißen soll? Lars favorisierte Earl und ich wollte unbedingt einen Einstein haben- aber Lars sagte mit Recht, dass Einstein eher weiß sein sollte nicht dunkel und so einigten wir uns auf den Namen Eden. Zu meiner Schande muss ich sagen, dass wir beide bereits so fertig und müde waren, dass wir das Geburtsfoto vergessen haben. Deshalb ein erstes Foto allein vom 7 März nur etwas später geschossen.
Arielle hat aber trotzdem nicht aufgehört zu pressen- weil ein Teil einer Nachgeburt noch aus ihr hing. Deshalb löste ich vorsichtig eine Wehe aus und zog es heraus.
Dann waren wir komplett: