Ein Bericht von der spannenden Geburt des D-Wurfes

Das ist unsere glückliche Bonnie mit ihren Kindern, heute am 31. Mai.  Ein sehr schönes, harmonisches Bild.

Doch der Weg dahin war alles andere als einfach.

Nun habe ich endlich Zeit zu berichten, was ich bei der Geburt des D-Wurfes erlebt habe.

Es war uns klar, dass der D-Wurf aufgrund seiner Größe früher kommen würde, als am Mittwoch, den 30. Mai 2012 – dem eigentlichen Stichtag. Bonita war zuletzt wirklich schon sehr dick und hatte schwer zu tragen. Trotzdem ging es ihr den Umständen entsprechen gut, wie man auf den Bildern unten sehen kann – aufgenommen am Samstag, dem 26. Mai, also der Tag,  an dem es los ging:

Doch das sollten die letzten vergnüglichen Stunden vor der Geburt sein. Bonnie wurde zunehmend unruhiger weil die Senkwehen ihr zusetzten. Als um 21.40 Uhr der schützende Schleimpfropfen abging, wusste ist, dass es nun bald ernst werden würde. Von Samstag auf Sonntag hatte ich meine erste schlaflose Nacht, vor Sorge um die junge, erstgebärende Hündin, die abwechselnd Wehen hatte, und schlief.

Der nächste Tag war für uns beide – für Bonnie und für mich – erheblich unentspannt. Es war tierisch heiß, es fiel ihr schwer auf den Beinen zu stehen, und trotzdem ging sie noch mit mir kleine Strecken spazieren, dort wo wir genug Schatten fanden, um atmen zu können. Ich nervte sie zudem mit dem ständigen ( je 2 Stunden) Temperaturmessen, weil ich den Temperaturabstieg nicht verpassen wollte, und sie ertrug dies alles geduldig. Abends um 21 Uhr war es so weit: Die Temperatur fiel unter 37°C – auf 36,6°C – ein sicheres Zeichen, dass die Geburt binnen den nächsten 24 Stunden los gehen würde.

Die ganzen Tage über stand ich im engen telefonischen Kontakt mit Melanie – der Besitzerin des Papa’s vom D-Wurf namens Sam , die nicht nur selbst eine erfahrene Züchterin (of star goldis) mit über 18 Jahren Erfahrung und fast 500 Welpen ist, die bei ihr bereits geboren worden sind (von den sie keinen(!) verloren hat) und 41 Würfen, die sie großgezogen hat, sondern sie ist auch die Zuchtwärtin des DRC Soltau, und oben drein noch eine Schaurichterin.

Oben ein Foto von unserer ersten Begegnung. Welch glücklicher Zufall, Schicksal… Was hätte ich ohne Melanie gemacht als es ernst wurde? Keine Ahnung.

Doch zum Glück war Melanie für uns – Bonnie und mich – da. Erst am Telefon und dann in der Nacht von Sonntag auf Montag, als ich sie gegen 1 Uhr angerief, weil wir verabredet hatten, dass ich mich ungeachtet der Urzeit melden solle, wenn Bonita regelmäßig Wehen bekommen würde.

Melanie hörte sich meinen Bericht an und entschloss sich dann doch schon ins Auto zu setzen und rüber zu kommen, weil sie sagte, dass es ihr so lieber sein. Das hat sie auch getan und gegen 3 Uhr war sie auch schon da.

Bonita dagegen hatte aufgehört Wehen zu bekommen und schlief seelenruhig bis kurz vor 5 Uhr, aber dann wollte sie unbedingt raus. Also gingen wir – Melanie und ich – mit ihr und Crazy eine kleine Runde Gassi. Das war auch ihre letzte vor der Geburt.

Die Wehen wurden immer stärker und stärker, manchmal hörten sie auf, dann konnte Bonnie ein halbes Stündchen schlafen. Doch sobald sie wach war geisterte sie ruhelos im Haus und Garten herum – von der Wurfkiste hat sie absolut gar nichts gehalten. Sie hatte heftige Schmerzen und konnte damit leider nicht umgehen; lief herum, buddelte in allen Ecken riesige tiefe Löcher, blieb stehen, legte sich wieder hin, nur um gleich darauf aufzuspringen, als ob sie eine Hornisse gestochen hätte. Dann schaute sie sich immer wieder vorwurfsvoll ihren Bauch an, in dem sich immer öfter etwas bewegte – und dieses Spielchen wiederholte sich bis es dunkel wurde.

 

 

 

 

 

Dann aber wurden ihre Schmerzen noch schlimmer und sie hielt fast gar nicht mehr aus, war wirklich außer sich vor Schmerz. Mit größter Mühe verfrachteten wir sie in die Wurfbox, aber es war alles andere als einfach sie dort zu halten, geschweige denn, sie zum Hinlegen zu bewegen. Es war überhaupt nicht lustig. Die ersten Presswehen kamen und sie waren anders, als die bei Arielle: keine runden Wellen sondern ein massiver Druck. Und dann passierte etwas, was ich bei einer Geburt noch nie erlebt habe – mehr noch, ich habe es nicht für möglich gehalten, dass es so sein könnte, und hätte Melanie mich nicht davor gewarnt, hätte ich es nicht ausgehalten. Es gibt nämlich Hündinnen, die bei der Geburt schreien! Das habe ich nicht gewusst, denn weder Hera noch Arielle haben sich so verhalten. Zum Glück. Ich habe noch nie , noch niemals ein Lebewesen so aufschreien hören, weder Mensch noch Tier, wie meine Bonnie geschrien hat, als sie Dakota gebar. Es war für mich absolut schrecklich und ich habe keine Ahnung wie wir es beide ausgehalten haben.  Eins steht für mich sicher fest: Hätte ich das gewusst, hätte ich es womöglich nicht übers Herz gebracht Bonita decken zu lassen. „Kinderkriegen ist ein Arschloch“, sagt Melanie, und hat Recht damit. Bonita hatte sehr große Schmerzen. Sie war panisch davon, unzurechnungsfähig und rastlos. Kein Wunder: Ihre Presswehen waren so stark, dass die Hälfte der Babys ohne die schützende Fruchthülle kamen. Es war wortwörtlich eine schwere Geburt! Und natürlich musste das erste Baby, das geboren worden ist, noch den größten und dicksten Kopf haben und am schwersten sein – unsere Dakota, von mir liebevoll Dakki genannt, ist ein echter Brocken! Aber Bonnie war enorm tapfer: in nur 4  1/2 Stunden hat sie ihre 9 Welpen zur Welt gebracht – das ist sehr ordentlich.

Die Geburt, laut Melanie, verlief ohne Komplikationen und war eine einfache Geburt. Doch ich, die nicht so viel Erfahrung hat (weil was sind schon 4 Würfe im Vergleich zu 41?), habe das ganz anders erlebt. Mir hat es wirklich gereicht.

Erstmal war Dakota, die auch länger im Geburtskanal ohne Fruchthülle steckte, schon leich blau angelaufen, sodass ich, als ich ihren Kopf sah, Angst um sie bekam. Aber nachdem Melanie sie vom Fruchtwasser befreit und „wach“ gerubbelt hatte, war sie quietschlebendig:

Nur ihr Band, das wollte sie nicht haben. Deshalb hat sie, als das für sie vorgesehene rote Band drei Mal abgegangen war, eines in Rosa bekommen und das Rote bekam schließlich Damon.

Diesmal habe ich vieles über Geburt von Melanie dazugelernt: Wie man gezielt Wehen auslösen kann, wie man einen Welpen im Geburtskanal fühlt, wie man sehen kann wo sich der Welpe gerade befindet und wie er rutscht, wie man verhindert, dass es Nabelbrüche gibt, wie man richtig die Fruchthüllen öffnet, wie man den Welpen vom Fruchtwasser befreit und vieles mehr.

Hier noch einmal:

DANKE MELANIE!!!

Danke für Deinen Einsatz, Deine Zeit, Kraft und Unterstützung, für Deine Geduld, die tollen Sachen und Tipps, die wir bekommen haben, einfach für alles!

Nun liegt der D-Wurf zu Hause und die Kleinen sind so super süß….

Hier noch ein paar Eindrücke von der glücklichen Mama und ihren Babys:

 

 

 

 

 

 

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