Ich habe letzte Woche mit Ina, Elvis Frauchen telefoniert und wir haben uns wie immer glänzend unterhalten. Irgendwann kamen wie auf den „ElvisTagebuch“ zu sprechen- einige, die diese Seite verfolgen, würden schon einige Pasagen aus dem Werk gelesen haben. Ich finde es lustig und super kreativ, wie Ina den Tagebuch angelegt hatte.Ich habe es schon regelrecht vermisst- und nun bekam ich es nun ganz. Für Euch kopiere ich daraus den aller ersten Eintrag- weil ich ihn so lustig finde- und auch den gesammten Februar 2014. da könnt Ihr selbst lesen, wie es dem tollen E-Rüden so ergeht.
Danke an Ina für die Möglichkeit, Ihr Werk hier auf Sweet Amber zu publizieren :0)
Nomen ist Omen
Ausgerechnet Elvis! Ist denen denn kein anderer Name eingefallen? Bei meiner Ahnentafel, wie wär`s denn mit der „Prinz von Zamunda „oder “ King Louis“? Aber nein, es muß ja dieser Sänger aus Mampfriss sein. Obwohl, der Ort muß ja das reinste Schlaraffenland sein, mapf und friß, das scheint ein ein Eldorado für Feinschmecker zu sein. Da muß ich unbedingt mal hin und mir die Wampe mit Delikatessen vollschlagen. Diese Schmalzlocke, dieser Elvis, der hat wohl schon ordentlich zugeschlagen, wenn ich sein Bäuchlein betrachte. Seine samtweiche Stimme begeistert die Mädchen. Da muß ich mich gar nicht erst anstrengen. Ein bißchen mit dem Hintern wackeln, die Hüften schwingen und meinen berühmt-berüchtigten Schlafzimmerblick aufsetzen, dann sind sie hin,die Mädels. Sie wuscheln in meinem samtweichen Fell und finden mich ja soooo süß.
Februar 2014
Sonnabend, 1.2.2014 Und noch mehr Training
Micky hat mir ein Hundegeschirr angelegt, davon erhoffen sich Schnuckelchen und Muckelchen mehr Erfolg beim „bei Fuß“ gehen. Mal sehen, was die beiden sich da mal wieder ausgedacht haben.Ich laufe ein paar Schritte vorweg, Ina zieht an der Leine und prompt schnellen meine Vorderpfoten in die Höhe. Was soll das denn? Ich verliere den Kontakt zum Boden, fühle mich unsicher, falle zurück. Als ich wieder nach vorn preschen möchte, erfolgt ein Ruck und meine Beine baumeln in der Luft- ein unangenehmes Gefühl. Bei jedem vorlaufen, verliere ich Bodenkontakt, was ich äußerst unbehaglich finde. Bevor mir das nochmal passiert, gehe ich lieber schön an Inas Seite, was null Spaß bringt, aber langsam gewöhne ich mich daran.
Schon lange nicht mehr habe ich die Schule besucht. Heute bringt Ina mich hin. Ich freue mich schon darauf, meinen Lehrer Arno und meine Mitschüler wiederzusehen. Es regnet in Strömen, der Boden ist schlammig und mit Eis bedeckt, aber das stört mich nicht. Ich nutze die Gelegenheit um über Reifen zu springen und über Brücken zu klettern. Ich muß bös aufpassen, so glitschig ist der Holzboden.
Jetzt beginnt der Unterricht, wir gehen im Kreis, immer bei Fuß und zwischendurch immer mit den Kommandos „sitz“,“Platz“,“steh“ und „kehrt marsch“. Ich absolviere die Einheiten bravourös, immer gelockt von Inas schmackhaften Wursthappen. Alles kein Problem.
Dann kommen die schwierigeren Aufgaben. Wir spazieren mittenmang der Hundemeute, ich schaue nicht zur Seite, konzentriere mich voll auf mein Frauchen. Sie führt mich konzentriert und sicher durch das Hundegewirr. Ich verlasse mich ganz auf ihre Führungskraft, dann kann mir nichts passieren und die Leckerbissen sind die Mühe allemal wert.
Die Härte kommt zum Schluß,als wir Vierbeiner Slalom um die Zweibeiner laufen müssen. Wir marschieren strammen Schritts, es ist nicht daran zu denken, meine Schulkameraden anzuspringen oder zu beschnuppern. Ina bleibt standhaft, keine Chance zum schummeln. Zwischendurch heißt es im Höllentempo „sitz“,“Platz“,“steh“und „Kehrtwende“. Ich gebe mir alle Mühe, mitzuhalten. Das ist nicht einfach, denn ich werde immer wieder abgelenkt. Arno ruft mich, das verwirrt mich. Soll ich nun zu ihm oder weiter Inas Führung folgen? Ich entscheide mich, weiterhin an Inas Seite zu bleiben.
Ein Regenschirm zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Trainerin öffnet und schließt ihn abwechselnd. Als ich stehenbleibe und dem Schauspiel zuschaue, zieht mich Ina unbeirrt weiter und ich folge ihrem Kommando.
Der Unterricht ist anstrengend, erfordert höchste Konzentration von mir. Als Belohnung darf ich nochmal ohne Leine über den Platz wetzen. Zwei Schäferhundhänflinge jagen hinter mir her, meinen zu zweit könnten sie mich dominieren. Aber nicht mit mir, ich lasse sie nicht an mich ran, gehe meine eigenen Wege.
Total geschlaucht, naß bis auf die Knochen und dreckig von oben bis unten komme ich Zuhause an. Sofort muß ich unter die Dusche und werde ordentlich abgeschrubbt. Ich trockne mein Fell an der Heizung, dufte jetzt frisch nach Bübchenshampoo, meine weißen Locken fühlen sich wieder weich und flauschig an ( Zitat Ina ). Sie muß sich da auskennen, denn sie wuschelt liebend gern in meiner Lockenpracht.
Sonntag, 2.2.2014 Alles, was Spaß bringt
Das schönste am Wochenende ist, daß Micky und Ina mal richtig Zeit für mich haben. Ich liebe unsere gemeinsamen Ausflüge nach Scharbeutz. Schon aus weiter Ferne rieche ich die frische Meeresbrise und kann es kaum erwarten, meine Pfoten auf den weißen Strandsand zu setzen. Micky hat mir mir mein neues Geschirr angelegt und ich folge ihm bei Fuß. Der Strand ist voller Menschen, die bei blauen Himmel und angenehmen Temperaturen einen Spaziergang am Meer genießen. Überall sind Schnee und Eis weggetaut, nur das Ostseeufer ist noch von Eisschollen bedeckt, der Schnee ist gefroren und ich muß aufpassen, daß ich nicht ausrutsche. Wie immer genieße ich das rege Strandleben und stürze mich ins Getümmel.
Heute ist auch Spieltag. Locker hüpfe ich über einen Hocker, belohnt von Leckerlis. Dann laufe ich eine Acht durch Inas Beine, verstehe zwar nicht ganz, was sie von mir will, aber anscheinend mache ich alles richtig, denn auch hierbei erhalte kleine Leckereien. Auf der Hundewiese spielen wir wieder apportieren, was immer besser klappt. Ich bin eben nicht nur ein Spielertyp, sondern vor allem ein Siegertyp!
Montag, 3.2.2014 Was soll das?
Eine neue Ära ist angebrochen. Vorbei die Zeit, wo ich meinen Willen noch durchsetzten konnte. Vorbei die Zeit, wo ich solange an der Leine zerren konnte, bis Ina meinem Weg gefolgt ist. Ich hasse das neue Hundegeschirr. Wenn ich nur ein kleines bißchen an der Leine ziehe, wird mein Kopf nach unten gezogen und meine Pfoten verlieren Bodenkontakt. Ina nutzt das gnadenlos aus, sowie ich ein paar Schritte vor ihr laufe, zerrt sich mich nach hinten. Ich traue mich schon gar nicht mehr, sie zu überholen.Wenn ich an ihrer Seite bleibe, ist Ina zufrieden, ich habe meine Ruhe und erhalte zur Belohnung jede Menge Lob und Leckerlis. Dafür büße ich den letzten Rest Freiheit ein. Mal sehen, wie lange ich das mitmache bevor ich in die Gegenoffensive trete. So leicht mache ich es meinem Frauchen nicht!
Dienstag, 4.2.2014 Noch ein neues Hundegeschirr
Die ticken doch nicht richtig, haben noch ein Hundegeschirr gekauft. Es muß noch eines her, noch fester, noch stärker, noch mehr Druck, wenn ich daran ziehe. Ich hatte mich schon so sehr auf unseren gemeinsamen Spaziergang gefreut und ausgerechnet da probieren sie das neue Stück aus. Äußerst unwillig gehorche ich, darf aber später – als kleine Entschädigung- über die Felder wetzen. Wie ich diese Hundegeschirre hasse!
Mittwoch, 5.2.2014 Dschungelcamp
Ich fühle mich wie im Dschungelcamp. Mein Rudel pirscht sich durch das wild wuchernde Dickicht des Ihlwalds, vorbei an der Sumpflandschaft entlang der Trave, durch dichtes Gestrüpp und meterhohem Farn. Ich bestehe jede Prüfung, springe elegant über umgestürzte Bäume, komme sofort, wenn Herrchen mich ruft und ignoriere entgegenkommende Hunde. Und das alles nur, um Dschungelkönig zu werden. Einstimmig werde ich gewählt, her mit der Krone. Was ist das denn? Keine Krone, nur das gleiche Fressen wie immer. Gemeinheit, dafür hätte ich mich nicht so anstrengen brauchen. Na ja, wenigstens heimse ich jede Menge Lob und Bewunderung ein.
Donnerstag, 6.2.2014 Schreck
Brav trotte ich neben Ina her. Wir biegen um die Ecke, ich erstarre vor Schreck. Damit habe ich nicht gerechnet,stehe ich doch Aug in Aug direkt vor einem Boxer. Mein Artgenosse versteckt sich angstvoll hinter seinem Frauchen. Den kenne ich doch.Den habe ich doch neulich getroffen, als ich Ina umgerissen habe, um zu ihm zu gelangen. Hat sich nicht gelohnt, er ist so gar nicht mein Fall. Was für ein Angsthase, mit dem ist nichts anzufangen, ich mache mir noch nicht mal die Mühe, ihn zu beschnüffeln, will nur weiter, ziehe an der Leine. Aber Ina steht wie ein Fels in der Brandung, ich muß „Platz“ machen und abwarten. Sie ist in ein endlos langes Gespräch mit der Hundehalterin verwickelt, gähn, wie langweilig. Ich protestiere, quieke kurz auf, aber sie ist nicht zu erweichen.
Freitag, 7.2.2014 Üwchen
Mickys Freund Uwe hat heute seinen 50. Geburtstag. Er hat mich schon via skype gesehen und will mich unbedingt kennenlernen. Leider wohnt er in Heide und es liegen 2 Stunden endlos lange Autofahrt vor mir. Ich mache es mir in der Hundebox gemütlich und knabbere ausgiebig an einem Rinderohr. An der Haustür erwartet mich ein wildkläffender Pudel. Das kleine Fellkäuel pulstert sich auf, als hätte ich hier nichts zu suchen und ich soll gefälligst ihrem Revier fernbleiben. Da habe ich keine Hemmschwelle, wo mein Herrchen hin will, da komme ich mit. Ich bin neugierig, was es hier zu entdecken gibt, zerre an der Leine. Erst als ich mich beruhige, darf ich den Raum betreten und Uwe begrüßen. Er sitzt im Rollstuhl, streichelt mich und ich lecke seine Hand. „Give me five, Elvis, give me five“. Ich lege ihm meine Pfote auf seinen Oberschenkel und er scheint sich über mein spezielles Geburtstagsgeschenk zu freuen. Als ich dann schwanzwedelnd auf Sigrid loslaufe, springt ihr Hündchen an mir hoch und drängelt sich dazwischen. Gina will mich von ihrem Frauchen fernhalten, bellt, knurrt und fletscht die Zähne. Das beeindruckt mich nicht im mindesten, so richtig ernst nehmen kann ich die Kleine nicht. Aber ich tue ihr den Gefallen, lasse ihr Frauchen links liegen und stürze mich erstmal auf ihren Freßnapf. Das Trockenfutter ist ihr anscheinend nicht wichtig, jedenfalls darf ich die Schüssel bis auf den letzten Krümel auslecken. Wieso läßt sie bloß all die Leckereien unberührt?
Ich untersuche erstmal die anderen Räume, schnappe mir Ginas Kuscheltiere und kaue daruf rum, bis Ina sie mir wegnimmt. Sigrid verwöhnt ihre Gäste mit lecker Fleisch und Gemüse. Wie immer muß ich mich unter den Tisch legen. Vielleicht ist Sigrid ja eine nette Gastgeberin und gibt uns HUnde auch was vom Tisch. Ich warte geduldig, beobachte jeden Handgriff von ihr. Sie läßt nichts fallen, weder absichtlich noch unbeabsichtigt. Da habe ich bei Ina oft mehr Glück, irgendwas fällt da immer zu Boden. Da bin ich Kumpel, sie braucht nichts aufzuwischen, das übernehme ich.
Was macht Ina denn da? Das ist doch mein Barf, das sie Gina vor die Nase hält. Das niedliche Wollknäuel schnuppert, schnuppert und schnuppert und probiert dann doch tatsächlich meine Leib- und Magenspeise. Die ist wohl ete petete, was ihre Mahlzeiten anbelangt. Da kenne ich keine Hemmungen, ich fresse, was mir unter die Nase kommt, und wenn es nur ein Tempotaschentuch ist, das auf der Straße liegt. Bisher habe ich damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, schlimmstenfalls muß ich mich mal übergeben, dafür ist Fressen für mich ein großer Genuß, auf den ich nicht verzichten möchte.
Üwchen wohnt an der Nordsee, da war ich noch nie. Bei völliger Dunkelkeit spazieren Ina und ich auf dem Deich, ich kann ich das Meer nicht sehen, dafür rieche ich die frische Meeresbrise umso mehr, atme die jodhaltige Luft tief ein.Was für ein Genuß! Es nieselt, wir sind ganz allein, begegnen weder Mensch noch Tier. Allerlei fremde Düfte betören meine Sinne und ich genieße meinen Abendspaziergang in vollen Zügen. Auf dem Rückweg treffen wir auf Sigrid und ihrer Hündin. Gina läuft meilenweit vorweg, an der Flexleine. Warum darf die das und ich nicht? Gemeinheit! Ich will ihr hinterher, aber Ina drängt darauf, daß ich weiterhin „bei Fuß“ gehe. Widerwillig füge ich mich, schließlich will ich nicht immer den Boden unter meinen Pfoten verlieren. Es ist sowieso unter meiner Würde, neben einem Pudel herzulaufen!
Sonnabend, 8.2.2014 Ein fauler Tag
Wir haben viel erlebt, sind spät zu Bett und schlafen lange. Wie gewohnt trainieren wir am Wochenende das Apportieren von Freßbeuteln und Stöcken auf der Hundewiese. Ina hat eine Engelsgeduld, aber irgendwie habe ich keine Lust, meine Sachen bei Ina abzugeben. Ich erhalte zwar jedes Mal eine Leckerei, wenn ich ihrem Befehl gehorche, aber das allein reicht nicht. Ich hasse es, mich unterzuordnen und zu gehorchen.
Auf dem Rückweg treffen wir auf den Goldenretrieverrüden Gismo. Sein Frauchen behaupet, die Wiese ist sein Revier und er wäre dort der Rudelführer. Das wollen wir doch mal sehen. Jedenfalls soll ich mich von ihrem Grundstück fernhalten, darf nicht zu ihren Pferden. Nie lassen die Menschen mich zu ihren Pferden, dabei lieb ich die Tiere doch, bin völlig harmlos. Anscheinend sind die langbeinigen Schönheiten gefährlich. Wenn sie sich erschrecken, können sie einen Hund wie mich mit einem Tritt ihrer Hufe ins Reich der Toten schicken. Das würde ich doch nie tun, diese edlen Reittiere durch leises Ranschleichen oder lautes Gekläffe Angst einjagen. Ich möchte sie doch nur beschnuppern und mit ihnen über die Koppeln jagen. Die Menschen sind ja so gemein, alles was Spaß macht, verbieten sie. Da habe ich gar kein Verständnis dafür.
Sonntag, 9.2.2014 Heidmoor
Nach einem schönen Waldspaziergang sind wir im Heidmoor gelandet. Ich mache mich erstmal über ein paar Wurzeln und Sellerieknollen her, die die Jäger für die Rehe zur Winterfütterung zurückgelassen haben. Dann erkunde ich die Sumpflandschaft, die kleinen Teiche und den schlammigen Morast, pirsche durch meterhohen Gräser und verstecke mich hinter hohem Schilf. Ich verfolge zwar einige Spuren, kann aber keine Moorhühner entdecken. Wieder keine Beute, schade.
Montag, 10.2.2014 Master Micky
Wir wandern den Feldweg entlang. Ich wetze aufs Feld, entdecke einen Wühlmausgang und buddele wie wild, um die Maus zu fangen. Das höre ich MIckys Stimme, ich soll zu ihm kommen. Ich habe keine Lust, grabe weiter, Erdklumpen spritzen in alle Richtungen. Er kommt auf mich zu, ich laufe weiter, er hinterher, ich wieder weiter. Was für ein schönes Spiel, hasch mich,ich bin der Frühling. Schließlich erwischt er mich, schreit mich an, greift mir hart in den Nacken und dreht an meinem Ohr. Au! Ist doch nur ein Spiel!
Ich mime eins auf artig, laufe gehorsam neben ihm her. Wir kommen an einem Bach vorbei, da hält mich nichts mehr. Ich springe ins Wasser und folge dem Bachlauf. Da kann Micky mich noch so laut rufen, ich mach`was ich will und ich will Spaß. Wenn ich umkehre, bekomme ich doch bloß Ärger, da nehme ich doch lieber ein Bad. Ein Leckerli könnte mich zur Umkehr bewegen, aber ich weiß, Micky , der alte Geizkragen hat bestimmt nichts dabei. Er entfernt sich immer weiter, das gefällt mir nicht, ein Rudel muß doch zusammenbleiben. Schnell pese ich hinter ihm her. Wußte ich`s doch, keine Leckerei für mich, nur lautes Schimpfen. Ich muß wieder streng bei Fuß gehen. Da kommt mir eine Frau entgegen, ich sprinte hin und springe an ihr hoch. Doch Spaßverderber Micky hindert mich daran. Ich habe es so satt, nach seiner Pfeife zu tanzen. Ich weiß schon selbst, was unserem Rudel guttut. Folgt mir einfach, i am the leader!
Dienstag, 11.2.2014 Feuer
Was ist denn jetzt los? Beißender Brandgeruch reizt meine empfindliche Nase, Polizisten sperren die Kreuzung, Flammen lodern aus dem Dachgeschoß , Feuerwehrmänner spritzen Wasserfontainen auf das Gebäude. Feuer habe ich noch nie gesehen, mir rutscht das Herz ins Hinterteil, ich bekomme ein flaues Gefühl in der Magengegend, meine Knie schlottern vor Angst. Ina kennt keine Furcht, läuft unbeirrt, ruhig und gelassen durch den Menschenauflauf. Ich bleibe an ihrer Seite, dicht an sie gedrückt, da fühle ich mich sicher. Meterlange Wasserschläuche laufen entlang der Straße. Dort bilden sich kleine Pfützen, die meinen Durst stillen. Endlich erreichen wir unseren Feldweg, die gewohnte Umgebung beruhigt mich. Nach Herzenslust jage ich über Felder und Wiesen, springe über Wassergräben, schnappe mir kleine Äste zum knabbern. Da kommen uns Dagmar und ihr 6-jähriger Schäferhundmix Alfie entgegen. Freudig sprinte ich ihm entgegen. Er ist weniger erfreut, bellt mich an und beißt mich kurz in meinen Nacken. Schnell lege ich mich auf den Rücken und zeige ihm meinen Bauch. Sofort läßt er mich in Ruhe und ich trolle mich. Warte mal ab, wenn ich erstmal ausgewachsen bin, dann zeige ich Dir mal, wer hier das sagen hat. Widerlich dieses Dominanzverhalten, muß der unbedingt den Macker raushängen lassen? Den Rückweg treten wir gemeinsam an, Frauchen quatscht mit Dagmar über Hundeerziehung, dabei kann ja nichts Gutes rauskommen!
Mittwoch, 12.2.2014 Tremser Teich
Ich schnüffele, den Geruch kenne ich doch. Das ist doch Jardis, schnell laufe ich auf ihn zu. Er bremst mich, kurzes Zähnefletschen und er zeigt mir, wer hier der Boss ist. Ich verdrücke mich, suche mir andere Spielpartner. Die ganze Meute tollt ausgelassen auf der Wiese, bis Frauchen mich ranruft. Sie hält ganz neue Leckerlis für mich parat und belohnt mich mit einer besonders schmackhaften Strauß-Kartoffel Delikatesse. Dafür laufe ich sogar artig“ bei Fuß“. Unser Weg führt um den Tremser Teich, ich wate durch Modder und hohes Gras, krieche durchs Gebüsch, um ans Wasser zu gelangen. Der Teich ist mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, dort tummeln sich die Wasservögel. Ich traue mich nicht, das Eis zu betreten, zumal Ina mich ranruft. Ich hole mir eine Leckerei ab und laufe zur Badestelle. Dort treffe ich auf einen einen Goldiemix, wir schwimmen um die Wette, holen die Stöcke aus dem Wasser, die unsere Frauchen reinwerfen. Danach geht der Kampf ums Treibgut los, wir zerren am Stock, keiner will ihn preisgeben, wir knurren und rangeln. Keiner will nachgeben. Schließlich lasse ich los, verschwinde im Gebüsch und komme mit einem Riesenast zurück. Den lasse ich mir nicht abnehmen. Schnell noch ein Bad im eiskaltem See und weiter geht`s, vorbei an Fahrradfahrern, Joggern und Müttern mit ihren Kindern. Ich achte auf Ina, bleibe in ihrer Nähe, lasse die Menschen in Frieden. Ina ruft mich zu sich und gibt noch ein Häppchen Straußenfleisch, mhhhhh lecker.
Ich genieße diesen Winterspaziergang in vollen Zügen, die Sonne scheint mir aufs Fell und schon bald bin ich wieder trocken. Das größte Highlight für mich ist aber das Leckerli- Suchspiel. Dani wirft einen Hundedrops weit von sich, ich rase hinterher, schnuppere am Boden, mache ein paar Schritte Zur Seite und lasse das Trockenfutter in meinem Maul verschwinden. Da fällt schon das nächste Futterstück direkt neben mich. Ich schlecke es schnell auf, bevor Jardis es mir wegnimmt. Das ist ein Spiel so ganz nach meinem Geschmack!
Donnerstag, 13.2.2014 Nur Langeweile
Micky ist mal wieder allein im Büro, Lieblingsflori ist krank. Keiner kümmert sich um mich und ich langweile mich zu Tode. Wenigstens macht Ina noch einen Abendspaziergang mit mir. Der Walk führt ins Neubaugebiet. Ein Jack Russel Bay stürmt auf mich zu und kläfft wie ein Wilder. Ein alter Angeber, ein Biß von mir und er ist hin. Sein Herrchen nimmt ihn vorsichtshalber auf dem Arm, ich robbe ran und schnuppere vorsichtig an dem Kleinen. Dann geht`s weiter und ich tobe mich auf der Wiese so richtig aus.
Auf dem Rückweg stellt sich mir eine Katze direkt in den Weg. Ich hinter herjagen, da lenkt Ina mich mit einem schmackhaften Strauß-Kartoffel-Snack ab. Und wo ein Leckerli ist, da sind auch noch mehr. Ich bleibe an ihrer Seite, vielleicht fällt ja noch mehr für mich ab. Und tatsächlich, braves “ bei Fuß gehen“ wird belohnt. Das muß ich mir merken!
Fortsetzung folgt….