Das Frauchen von Elvis hat uns mit neuen Episoden aus dem Tagebuch von Elvis versorgt, was wir sehr fröhlich an Euch alle weiter geben! Danke an Carina mit liebsten Gruß und viel Spaß beim lesen!!!
Sonntag, 15.9.2013 Kraftproben
Heute haben wir Kämpfe ausgetragen. Irgendwie bin ich auf Krawall gebürstet, wollen doch mal sehen, wer hier das Sagen hat. So schnell bin ich noch nie aus demAuto gesprungen und in Richtung Jack Russel gestürmt. Damit hat Micky nicht gerechnet. Fast hätte ichihn umgerissen. Aber statt mitzulaufen, hat er mich gemaßregelt. Ich sollte Platz machen und warten. Dazu hab`ich einfach keine Lust. Ich will Spaß, will Spaß, nur Spaß. Ständig will Herrchen seinen Willen durchsetzen und mich bevormunden, die alte Spaßbremse. Ich zerre wieder an der Leine. Wieder das Kommando “ Sitz und Platz“. Ich ignore das und zerre weiter an der Leine. Da versteht Micky keinen Spaß, er hebt mich zurück ins Auto und schaut mit festem Blick in meine Augen. Ich kann seinem Blick nicht ausweichen, das geht mir vielleicht auf den Keks. Sein Wille ist stärker als meiner, ich kusche. Ich springe aus dem Wagen und wir laufen in den Wald. Ich gehe neben ihm, versuche ihn zu überholen. Ein kräftiger Ruck der Leine ist die Reaktion. Ich halte mit ihm Schritt und bekomme dafür sogar Lob. Vorsichtig erhöhe ich das Tempo, warum schleicht der bloß so, ist doch keine Schnecke. Da, schon wieder ein Ruck mit der Leine. Ich werde langsamer, konzentriere mich auf den Waldboden, genieße die Fülle der Gerüche. Micky freut sich über meinen Gehorsam und läßt mich zur Belohnung von der Leine. So kann ich auf meine Art die Gegend erkunden und mit anderen Hunden Bekanntschaft machen. Auf dem Rückweg schlendern wir am Ufer der Schwartau entlang. Ich muß mich sehr zusammenreißen, nicht sofort ins Wasser zu stürmen. Aber das reicht Micky nicht.Jetzt soll ich noch „Sitz und Bleib“ trainieren. Puh. Reicht das „bei Fuß gehen“nicht? Das war schon anstrengend genug und Leckerlis hat`s zur Belohnung auch nicht gegeben. Sehe gar nicht ein, alles zu machen, was Herrchen will und da ist absolut nichts für mich drin. Nur so ein kleines Lob. Begeisterung ist etwas anderes. Herrchen und Frauchen lassen mich einfach sitzen, entfernen sich Schritt um Schritt von mir. Sie lassen mich allein. Was soll ich hier, ich will mitkommen. Schnell hechte ich hinterher. Das läßt Micky nicht durchgehen, faßt mich am Nacken und ich soll die Übung wiederholen. Nicht mit mir! Micky ist wütend, ich werde wieder an die Leine genommen. Zur Strafe muß ich den Rest des Weges streng bei Fuß gehen. Puh, man hat es nicht leicht als Hund in Deutschland. Zu gern möchte Rudelführer sein , dann müssen alle nach meiner Pfeife tanzen. Vielleicht kommen wir doch noch dahin, so leicht lasse ich mir nicht meinen Rang zuordnen. Ich werde allen zeigen, was in mir steckt! Wer zuletzt lacht, lacht am besten!
Montag, 17.9.2013 Rehe
Frühmorgens stehen wir auf. Die Sonne ist gerade aufgegangen, überall liegt noch Tau auf den Wiesen, Feldern und Bäumen. Das nasse Gras kitzelt meinen Bauch, die klare Luft streicht über mein Fell, der Geruch frischer Tierfährten steigt in meine Nase. Voller Wonne pese ich über meine Hundewiese. Eigentlich ist es ja eine Pferdeweide. Aber um die Uhrzeit sind Ina und ich ganz allein. Ina geht in Richtung Turnierplatz. Ich überhole sie,schlängele mich unterm Zaun durch. Natürlich kommt Ina mir nicht hinterher, wohl zu bequem, um sich zu bücken. Sie wählt den längeren Weg durch die Pforte. Auf dem Reitplatz sind Hürden in unterschiedlichen Höhen aufgebaut. Ina zitiert mich ran, ich muß mal wieder „Platz“ machen. Sie stellt sich hinter eine kleine Hürde und ruft „Hopp, Elvis, hopp“. Ich mache ihr den Gefallen, vielleicht erhalte ich ja mal ein Leckerli. Und tatsächlich, sie lobt mich überschwänglich und ich bekomme ein Naschi als Belohnung. Gleich nochmal bei dem zweiten Hindernis- eins meiner leichtesten Übungen. Bei der dritten Hürde probiere ich mal ein neues Kunststück- ich krabbele einfach unterdurch. Das scheint nicht so gut anzukommen, es gibt keinen Hundekeks und ich muß die Übung wiederholen. Also gut, nochmal rüberspringen. Was tut man nicht alles für ein paar Leckereien. Jetzt darf ich wieder machen, was ich will. „Lauf, Elvis, lauf“. Das laß ich mir nicht zweimal sagen. Ich sprinte davon. Erschrocken halte ich inne. Es knackt im Gebüsch und zwei Rehe springen davon. Soll ich hinterher? Unschlüssig bleibe ich sitzen und schaue hinterher. Dann ruft mich Ina und ab geht`s nach Hause. Was für ein schöner Morgen. Jetzt wartet wieder der harte Büroalltag auf mich. Liegen, schlafen, ruhen. Die Langeweile macht mich schläfrig!
Dienstag, 18.9.2013 Jäger
Mein Lieblingsspaziergang führt über Wiesen, Maisfelder, Äcker, und holprige Feldwege. Bei unserem Abendspaziergang entdecken wir am Wegesrand ein Auto. Was parkt das hier, in der Wallachei? Ich höre Hundegebell hinter verschlossener Tür. Wieso sind die Hunde eingesperrt? Unbeirrt wandern wir weiter. An der nächsten Wegbiegung steht schon wieder ein Wagen, zwei junge Männer begrüßen uns freundlich, nette Kerle. Und weiter gehts, den Hügel rauf uns wieder runter. Ich lege ein paar kurze Sprints hin , hätte Ina beinahe umgerannt. Aber warum weicht sie auch nicht aus, wenn ich direkt auf sie zustürme. Steht da wie ein Fels in der Brandung, statt mal eine Schritt nach links zu machen, dieser kleine Tollpatsch. Knall. Peng. Ich schrecke zusammen. Was ist das denn für ein Geräusch? Anscheinend sind Schüsse gefallen, Jäger jagen Wildschweine im Maisfeld, oder etwa die wunderschönen Rehe oder etwa mich, wenn ich gerade mal wieder zwischen den Maiskolben tobe. Ich wußte gar nicht, daß es hier so gefährlich ist. Ina nimmt mich sicherheitshalber an die Leine, Schluß mit dem Spaß, durchs Maisfeld zu streifen. Wieder bei Fuß gehen, blöde Jäger, können die nicht woanders ihre Schießwut ausüben? Von wegen nette Kerle, eiskalte Killer sind hier unterwegs. Gut, daß Frauchen auf mich aufpaßt!