Neues aus dem Elvis-Tagebuch

Gestern habe ich von Carina eine Mail mit den neuen Episoden aus dem Elvis Tagebuch bekommen, was ich voller Freude weiter an Euch alle reiche :0) Viel Spaß damit und Danke an Carina, Elvis Frauchen für die nächsten Kapitel des Tagebuches!

Sonntag, 30.6. Brudertreffen

 

Irgendetwas liegt in der Luft. Telefonate, e-mails. Ein Geheimnis! Was planen die beiden? Wir fahren wieder an die Ostsee. Hier riecht so gut nach Meer. Der Hundestrand in Haffkrug, den kenne ich ja schon. Wieso diese Geheimniskrämerei?

Wer ist denn das dahinten? Sieht aus wie ich, nur dunklere Haare. Schnell mal hin, das ist ja EDEN! Mein Bruder! Mein BRUDER!

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Welch Freude, ihn mal ausgiebig beschnüffeln, mit ihm zu tollen, an ihm hochspringen, ihn zu necken, ihn in den Rücken zu kneifen, ihn über den Strand zu jagen. An seiner Seite fühle ich mich stark. Wir werden das Strandrudel schon aufmischen. Erstmal zeige ich Eden, wie schön es im Wasser ist. Ich sprinte in die Fluten und bringe todesmutig den Wurfball zurück. Dabei muß ich aufpassen, daß ein anderer Hund mir mein Spielzeug nicht wegnimmt. Aber Eden scheint kein Interesse am kühlen Naß zu haben. Er steht nur am Strand und schaut mir zu. Da prescht ein älterer Goldie an mir vorbei, um eine grüne Schildkröte aus dem Wasser zu fischen. Aber ich bin schneller. Ich bringe die Beute bei meinem Herrchen in Sicherheit. Der ist aber beschäftigt, Eden die Scheu vorm Wasser zu nehmen. Er wirft einen Stock in die Fluten. Immer ein Stückchen weiter und schließlich wagt sich mein Bruder immer weiter ins Meer. Ich bin ja so stolz auf ihn. Jetzt  muß ich ihm nur zeigen, daß ich der stärkere bin und er gefälligst sich nach meinen Regeln zu richten hat. ich springe auf ihn rauf, zwinge ihn zu Boden und bespringe ihn. Der windet sich und schwupps liege ich unten und werde von ihm bestiegen. Wir kämpfen, rangeln, knurren. Okay,wir sind gleich stark. Peace.

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Was liegt denn da am Wasserrand? Sieht aus wie eine leckere Nachspeise, wie Gelee. Mal sehen, wie das schmeckt. Gar nicht so leicht, reinzubeißen, so glibberich, wie das Ding ist. Aber schmeckt ganz lecker. “ Aus. Elvis.Aus!“  Herrchen weiß einfach nicht, was schmeckt!

„Elvis“.,“Elvis komm!“ Wer ruft denn da? Was soll ich nun schon wieder? Das ist doch nicht mein Herrchen. Frechheit, ich höre doch nicht auf jeden! Oder hat der Fremde ewas zu bieten? Ich lauf`mal hin, mal sehen, ob da Leckerlis abzustauben sind. Hey, da drängelt sich  eine Dogge vor. Das kann doch nicht wahr sein, der heißt auch Elvis. Dieser hergelaufene Köter soll auch ein Elvis sein? Elvis bin ich, the one and only. Wer kann schon so gut mit den Hüften wackeln wie ich?!

Es fängt an zu regnen und Svenja und Dennis- das Herrchen-Päarchen von Eden- und mein Herrchen-Päarchen beschließen, noch ein Eis essen zu gehen. Was heißt das für uns armen Hunde? Wieder ein Austausch von ellenlangen Hundegeschichten und wir dürfen dabei  nur ruhig unterm Tisch liegen. Bestenfalls werden noch ein paar Fotos geschossen. Mir ist so kalt. Ich zittere am ganzen Körper. Das bißchen Abrubbeln mit dem Handtuch bringt doch nichts.  Meine nassen Stirnhaare kringeln sich auf dem Kopf, ich sehe aus wie ein Rastaman.

Aber mich beachtet ja keiner. Noch nicht mal mit meinem Bruder darf ich spielen. Ich würde ihn zu gern unterm Tisch hervorlocken und ihn ein bißchen ärgern. Ich habe solchen Durst, zu trinken gibt`s nichts. Ist ja schlimmer als im Gefängnis.  Und wenn ich krank werde, wen kümmert`s? Meine Blase drückt schon wieder, bestimmt von dem vielen Meerwasser, das ich getrunken habe. Wielange soll ich noch warten? Ich muß mal. Merkt das keiner. Immer nur quatschen, quatschen, quatschen. Ich muß mal! Ich kann zwar anhalten, aber nicht mehr lange. Ich muß mal, ihr Ignoranten. Seht her, jetzt ist es passiert, da habt ihr selbst schuld. Jetzt müßt ihr mich beachten!

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Aber wenigstens Zuhause bekomme ich einen Tee und darf mich in meine Babydecke einmummeln.Jetzt haben sie doch Angst, daß ich mich erkältet habe und ich darf mich zwischen Ina und Micky, auf der Couch, aufwärmen. Es war zu schön, meinen Bruder mal wieder zu sehen und zu erfahren, was es Neues bei ihm gibt. Anscheinend ist er noch nicht stubenrein. Da bin ich ihm einen Schritt voraus. Endlich kapieren meine Menschen, wenn ich ihnen ganz deutlich anzeige, daß ich mal raus muß. Ich wende da schon die Holzhammermethode an, laufe zur Tür, setze mich dort hin, schaue zu ihnen hinüber. Keine Reaktion. Wieder hin zur Couch, Pfote aufs Knie gelegt. Wenn jetzt keiner mitkommt, muß ich ja ins Wohnzimmer pinkeln, am liebsten auf den Teppich. Aber wenn`s um ihren Teppich geht, da verstehen sie keinen Spaß. Schnell springt Ina in ihre Schuhe und Jacke, bringt mich nach unten, greift zur Leine und endlich kann ich mein Geschäft machen. So dumm sind sie ja doch nicht, meine Menschen! Und ich kann sie nach meinen Wünschen dirigieren. Ich setze mich einfach vor die Tür, wenn ich raus will, ob ich ein Geschäft erledigen muß oder nicht. Mal sehen, wie oft sie darauf reinfallen.

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Sonnabend, 10.8.2013 Das macht mein Hund sonst nie

Welpentreff am Baggersee, juhu. Wie wild stürme ich zu meinen Geschwistern, ein Wiedersehen nach drei Monaten! Wie verrückt jagen wir durch den Sand, beschnuppern uns, sprinten ins Wasser, springen aufeinander, laufen, stoßen, beißen, blecken die Zähne, knabbern uns gegenseitig an den Ohren. Wir haben uns ja so viel zu erzählen. Ausgelassen bellen wir durcheinander, es gibt ja soviel zu erzählen. Aus uns sind alles kräftige, wohl proportionierte Junghunde geworden, voller Energie und Ausdauer. Ich freue mich besonders, meinen Kumpel Eden wiederzusehen. Immer wieder messen wir unsere Kräfte. Irgendwie sind wir gleich stark, keiner gibt nach, wenn wir uns freundschaftlich in die Schnauzen beißen und den anderen spielerisch runterdrücken. Schließlich wollen wir den beiden Damen aus unserem Wurf imponieren, Enja und Emmi. Ich drücke Eden mit aller Kraft zu den Boden und glaube bereits an den Sieg. Da lenkt mich Emmi mit ihrem aufreizenden Blick und wackelndem Hinterteil ab. Eden nutzt die Gelegenheit, windet sich aus meiner Umklammerung und sucht Schutz in den Dünen. Ich hechte hinter ihm her. Und schon stürzen wir uns wieder ins Gerangel. Auch Eragon und Easy tragen ihre Kämpfe aus. Besonders Eragon ist ein Kraftmeier mit seinen breiten Schultern und dem kräftigen Body, aber Easy läßt sich nichts gefallen und stürzt sich munter ins Getümmel. Auch die Mädels wollen mitmachen, mutig zwickt Enja mir ins Fell und beißt in  meinen Nacken. Ich gebe zu, das gefällt mir. Ich versuche, sie zu besteigen, aber sie schüttelt mich energisch ab. Was soll denn das! Die ziert sich aber. Erst lustvoll in meinen Nacken beißen und dann den Rückzieher machen! Gefall`ich ihr etwa nicht? Ich bin`s doch, dein Bruder Elvis, ich kämpfe doch nur für dich. Ich weiß, daß du auf Siegertypen stehst. Schau doch mal, was ich sonst so kann!

Herrchen wirft den Leuchtturm soweit in den See, daß  kein Junghund den Mut hat, hinterher zu schwimmen. Nur einer hechtet hinterher, und das bin ich. Elvis, der Superschwimmer krault was das Zeug hält. Ich bin doch der größte, schaut mal her, ihr Mädels.

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Was ist das den?  Da kommt von rechts meine Mutter Arielle angeschwommen, überholt mich und schnappt mir den Leuchtturm vor der Nase weg. Das kann doch nicht wahr sein, was für eine Blamage. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich pirsche mich von der Seite ran, passe einen unaufmerksamen Moment ab und nehme ihr mein Spielgerät wieder ab. Erhobenen Kopfes drehe ich eine Runde vor meinem Rudel und ernte anerkennende Blicke. Tja im schwimmen macht mir so schnell keiner etwas vor. Schließlich habe ich den ganzen Urlaub in Italien geübt.

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Enja leckt bewundernd mein Fell und reicht mir ein Geschenk. Ich bin gerührt. Ein Geschenk nur für mich, von meiner Enja! Es ist ein ganz besonderer Ball, an einer Kordel. Den halte ich in Ehren,damit spiele ich nur bei ganz besonderen Anlässen spiele. Dann denke ich an meinen Schatz. Enja………

Ich blicke zu unseren Hundebesitzern. Sie stehen eng beieinander, lästern über uns und schlürfen Prosecco. Wie langweilig, keiner rangelt, keiner wälzt sich im Sand, keiner hechtet ins Wasser. Nur reden, reden, reden,  amüsiert hinter uns hersehen und ab und zu einen Ball werfen. Das verstehen die unter einem schönen Tag? Pah! Wo bleibt da der Sportsgeist, die Herausforderung, das Teamplay?

Im Garten von Anna-Maria gibts für die Erwachsenen Kaffee und Kuchen. Warum bekommen wir nichts ab? Mir läuft das Wasser im Maul zusammen, als Lars Würstchen auf den Grill legt. MmmmH, das riecht lecker. Ich bringe mich in Position und warte ab, bis ich etwas abkriege. Sowas klappt nie, deshalb habe ich es auch noch nicht versucht. Aber heute ist ein besonderer Tag, der besondere Maßnahmen fordert. “ Mein Hund macht das nicht“ lästert Dennis, als er das sieht. Stimmt, betteln kenne ich nicht. Auch als er Easy beim rammeln mit Eragon erwischt, schmunzelt er :“ Sowas hat mein Hund noch nie gemacht!“  Da kann ich nicht mitreden. Ein Kavalier genießt und schweigt.

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Eden und ich rangeln unterm Tisch. Ich bin zwischen den Stuhlbeinen eingeklemmt, diesen Vorteil nutzt er gnadenlos aus, drückt meinen Körper auf den Boden und zwickt mich in die Beine. Wie unfair, ich belle aus voller Kehle. Was ich sonst nie tue. Das habe ich gar nicht nötig. Anstatt mir zu helfen, bekomme ich nur Dennis ironischen Kommentar zu hören:  „Tja, mein Hund tut das nicht“. Und damit meint der Scherzkeks ausgerechnet mich. Dabei belle ich sonst nicht, höchstens mal ein leises „Wuff“, wenn mir etwas nicht gefällt. Tja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Der Spruch des Tages lautet:“Das macht mein Hund sonst nie.“ Lüge oder Wahrheit? Eins steht fest, hier ist eine Ausnahmesituation und wir Hunde sind so ausgelassen und fröhlich, daß wir ab und zu- ganz selten- mal unsere gute Erziehung vergessen.Die sollen sich mal an ihre eigene Nase fassen, sind  vom Alkohol angeheitert und mäkeln dann an uns rum-  wie unfair.

Wenn sechs Junghunde mit ihrer Mutter, Großmutter und älteren Geschwistern zusammentreffen, dann geht es hoch her. Die älteren Herrschaften lassen alle fünfe gerade sein und greifen nur selten in unser munteres Spiel ein. Als wir fröhlich im Rasen Löcher buddeln und ich mich genüßlich in der schwarzen Erde wälze, greift Herrchen ein, der alte Spielverderber. „Elvis, du alter Dreckspatz, dein Fell ist schon richtig grau, komm her, ich wasch`dich erstmal.“ Ich trotte langsam zu ihm hin, er wäscht mir den Dreck vom Körper und weiter tobe ich mit meinen Geschwistern durch den Garten. Der Tag ist soooo schön, die Trennung fällt uns allen schwer, wir versprechen, das alles möglichst bald zu wiederholen.

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1 E Treffen- Wurf 10.08.2013 329Mittwoch, 4.9.2013 Hundeelend

Ich fühle mich ja so hundeelend. Hundeelend! Dem armen Elvis geht es sooooooooooo schlecht. Mein Magen krampft sich zusammen, mir ist, als ob ich Kot kotzen müßte. Ich habe solche Bauchschmerzen. Und schon wieder spucke ich die breiige Masse raus. Ich habe einen Augenblick Ruhe und schon kommt die nächste Fuhre. Ich würge und würge und würge, mein leckeres Frühstück verläßt meinen Körper. Besorgt steht Micky neben mir, streichelt mich und spricht beruhigend auf mich ein. Zum Schluß kommt nur noch weißer Schleim. Mein ganzer Körper zittert vor Anstrengung.

Jetzt nimmt Ina mich in ihre Arme und tätschelt mich. Dem kleinen Elvis geht es ja sooooo dreckig. Da kommt schon wieder ein Schwall weißer Schleim aus meinem Maul.  Ina sammelt das Erbrochene auf und wir fahren zur Tierärztin. Ich weiß auch nicht, warum es mir so schlecht geht. Vielleicht war etwas schlecht, was ich auf der Straße aufgesammelt habe. Oder ich habe die Magen- und Darmgrippe.

Ina wuchtet mich auf den Behandlungstisch.Wieso schaut sich die Ärztin mein Erbrochenes so genau an? Will sie das etwa auffuttern? Sie meint, daß ich nicht vergiftet wurde, sonst hätte ich Blut erbrochen. Wie beruhigend, ich muß nicht sterben! Ich fühle mich noch etwas wackelig auf den Beinen. Frau Dr. Barth tastet mich ab. Mein Magen gluckert und blubbert und fühlt sich hart an. Jetzt steckt sie mir noch so`n merkwürdiges Ding in den Hinteren und meint, daß ich kein Fieber habe. Ina nimmt mich in ihre Arme. Aua, ein Stich in meinen Rücken, das  brennt vielleicht. Da, noch ein Stich. Heldenhaft ertrage ich den Schmerz. Elvis, der Held. Die Ärztin lobt meine Tapferkeit. Ich habe eine Aufbauspritze gegen die Magenschmerzen und eine Spritze mit Antibiotika gegen einen Magenvirus bekommen.

Richtig schlapp fühle ich mich. Ich bin ja sooo müde. Den Rest des Tages verbringe ich mit schlafen, essen mag ich nicht. Frauchen hat mir zwar Reis, Hühnchen und Mohrrüben gekocht und es riecht im ganzen Haus nach lecker Futter. Vielleicht sollte ich doch etwas probieren. Nur ein ganz klein bißchen, das kann doch nicht schaden. Ich bekomme schon wieder Appetit und darf einen kleinen Happen kosten. Hmmm, das tut gut.

In Zukunft futtere ich nichts Unbekanntes mehr. Das ist mir eine Lehre. Mögen da noch so wohlriechende Leckereienauf der Straße liegen, ich ignorie sie einfach, auf keinen Fall nehme ich sie in mein Maul und verschlucke sie. Nie wieder solche Übelkeit.

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