Ich habe am Sonntag zwei wunderbare Dinge von Elvis Besitzern, Carina und Mickey bekommen: Ein Tag aus dem Elvis Tagebuch, den Carina schreibt und viele wunderbare Fotos von Elvis, die überwiegend Mickey geschossen hatte. Heute ist es an der Zeit alles an Sweet Amber Community weiter zu geben, was ich mit größten Freude tue. Viel Spaß beim Lesen & Anschauen!
„Do.27.6 . Ein langweiliger Tag ?
Habe heute bei Frauchen geschlafen. Auf dem Flokati neben ihrem Bett ist schön kuschelig und ich
kann jetzt schon solange schlafen, bis sie aufsteht. Das ist immer so um halb sieben. Dann legt sie
sich erst mal neben mich und wir schmusen. Ich bin ja so glücklich, es bringt Spaß, über ihr Gesicht zu
schlecken und zärtlich in ihre Hand zu beißen. Sie zieht sich schnell etwas über, trägt mich die Treppe
runter, legt mir die Leine um…. Wann kann es denn endlich losgehen. Ich muss so dringend mal
pullern. Jetzt soll ich auch noch „sitz“ machen. Das nervt. Aber was macht man nicht alles, damit man
endlich nach draußen kommt.
Aber kaum habe ich ein paar Schritte raus gemacht, heißt es wieder „bei Fuß“. Was soll das? Es
riecht alles so schön, besonders im Blumenbeet. Und da darf ich nicht hin! Kaum habe ich einen
Kieselstein im Maul, muss ich ihn schon wieder hergeben. Alte Spaßverderberin!
Puh, endlich darf ich pullern. Das war auch dringend notwendig. Länger hätte ich es auch nicht
ausgehalten. Aber wenigstens werde ich mit einem Leckerli belohnt.
Jetzt wird noch eine Runde um den Block gedreht. Ich möchte so gern Nachbars Gärten untersuchen.
Wozu diese blöde Leine? Die hindert mich immer daran, eine Spur zu verfolgen. Ich lege Tempo vor,
zerre und ziehe. Aber statt hinterherzulaufen oder die Leine abzunehmen, bleibt Frauchen einfach
stehen, es bleibt mir nichts anderes übrig, als auch stehen zu bleiben. Immer wieder versuche ich
auszubrechen, aber sie bleibt stur stehen. Jetzt will sie auch noch in die andere Richtung
weitergehen. Das ist gemein, ich kann meine Spur nicht weiter verfolgen. Puh, ist das alles
anstrengend. Dauernd dieses „sitz“. Ich will mich nicht immer setzen und schon gar nicht, wenn
Frauchen es will. Ich habe meinen eigenen Willen. MmmmmH. Was riecht da denn so gut? Ein
Leckerli! In Frauchens Hand. Schnell mal gegenstupsen, vielleicht gibt sie es mir dann ja. Nein. Schon
wieder „sitz“ machen. Dann bekomme ich das Leckerli und da sind noch mehr. Wie bekomme ich die
denn? Ich laufe mal neben ihr her und stupse an ihre Hand. Und siehe da, ich bekomme immer mal
wieder einen Fleischdrops. Das lohnt sich.
Was ist denn das? ich rieche eine Katze. Ach da oben auf dem Holzstapel sitzt Nachbars Samantha,
eine bildschöne schwarze Katze. Nichts wie hin. Wo bleibt Frauchen bloß? Kann die nicht schneller
laufen? Habe ich es nicht geahnt. Jetzt ist die Katze weg und schuld ist Frauchen, muss die immer so
an der Leine zerren?
Ach, wer kommt denn dahinten? Das ist wohl Heike mit ihren zwei Jack Russels, Olli und Strolch. Wir
begrüßen uns, schnüffeln uns am Hinterteil, raufen kurz miteinander. Frauchen muss sich unbedingt
mit Heike unterhalten, wie langweilig. Endlich geht‘s weiter. Und ich darf laufen, mein Frauchen kann
ja richtig rennen. Und ich immer neben ihr, juhu, das bringt Spaß. Zurück auf meiner Wiese, setze ich
erst mal einen Haufen, damit Frauchen zufrieden ist und wir wieder ins Haus können. Denn da wartet
mein Frühstück. Meine Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Erst frühstückt Ina. Ich warte und
warte und warte, liege unter dem Tisch. Endlich. Sie steht auf. Ich auch. Schaue sie mit einem
betörenden Blick an. Dem kann sie bestimmt nicht wider stehen. Und richtig, sie geht in die Küche,
ich hinterher. Sie nimmt meinen Fressnapf, ich kann es kaum noch erwarten. Jetzt soll ich doch
wieder „sitz“ machen. Wie ich das hasse. Immer das gleiche. Was soll das? Na ja, wenn dann endlich
die Belohnung kommt, ich habe ja solchen Hunger. Ich schaue ihr in die Augen. Sie zeigt auf den
Fressnapf. Ich sprinte hin, schnell fresse ich alles auf. Es könnte ja sein, dass jemand mir das leckere
Fressen streitig macht. Bloß nichts verkommen lassen. Lieber nochmal ausschlecken, ist auch wirklich
alles vernascht? Da liegt noch ein winziger Brocken auf dem Boden. Schnapp, nun ist auch der
verdrückt und vorsichtshalber schlecke ich noch den Boden ab.
Frauchen wäscht sich nun. Ich kann ihr ja dabei helfen. Ich lecke ihr mal die Füße und Beine ab.
Hhhmm, das riecht und schmeckt so gut. Leckere Nachspeise.
Da drückt schon wieder meine Blase. Hoffentlich beeilt sich Frauchen, damit wir nochmal raus
können. Ich habe mir angewöhnt, mich nicht überall zu entleeren. Früher habe ich einfach da hin
gemacht, wo ich gerade war. Das fanden Herrchen und Frauchen nicht so gut. Sie haben mit einem
Handtuch alles aufgewischt und sind hinterher mit einem Wischmopp drüber gegangen. Was für
einen Aufwand. Dann ist es doch viel einfacher, sich draußen zu lösen.
Sie zieht sich an, schleppt mich nach unten, raus geht`s. Ich schnüffele am Boden, suche mir die
richtige Stelle und leere meine Blase. Jetzt geht es mir schon besser. Ab in meine Lieblingsecke und
weiter zum Beet. Ich möchte noch etwas buddeln. Aber ich darf nicht. Ein lautes “ Nein“ ertönt und
ich werde weggezerrt. Nichts darf ich. Was wollen die Menschen bloß? Alles, was Spaß macht, ist
verboten!
Ich greife mir einen Zweig, auf dem ich genussvoll herum kabbeln darf. Ich habe schon zwei Zähne
verloren, langsam bekomme ich ein neues Gebiss. Das schmerzt. Ich brauche was Hartes, das mich
vom Schmerz ablenkt und mir hilft, dass ich meine Babyzähne loswerde. Bloß die dummen Menschen
haben Angst, dass ich die Kieselsteine schlucke, die ich im Maul untersuche. Als wenn ich das machen
würde. Das kann nur mal passieren, wenn ich mich erschrecke. Toll schmecken die nicht. Aber
vielleicht sind doch ein paar darunter, die besser schmecken, das muss alles noch eingehend
untersucht werden.
Und schon geht`s wieder rein. Frauchen muss zur Arbeit. Sie trägt mich hoch zu Herrchen. Der schläft
noch, der alte Faulpelz. Ich trotte langsam rein, greife einen alten Schuh von ihm und spiele etwas
damit. Wie langweilig! Schläft er wirklich noch? Ich lecke ihm mal die Hand, stupse ihn leicht mit der
Schnauze. Der reagiert nicht. Klarer Fall, er stellt sich schlafend. Jetzt muss ich härtere Maßnahmen
ergreifen. Ich versuch`s mal mit gesteigerter Lärmentwicklung. Einmal quer durch den Raum jagen,
springen macht auf dem Parkett ordentlich Krach. Mal gucken, schläft er immer noch, der Ignorant?
Da, ein Blinzeln, so ein Vortäuscher, aber nicht mit mir!
Wenn das alles ist, was ich mit dem Lärm erreiche, dann muss ich wohl aufgeben. Ich verausgabe
mich doch nicht für nichts. Ich lege mich unter den Wohnzimmertisch, wo ich ihn gut beobachten
kann. Ein kurzes Wuff. Aber darauf folgt nur das obligatorische „Sitz, Platz, Bleib“. Ich weiß schon,
was das bedeutet. Ich soll mindestens 1 Stunde ruhig sein und schlafen. Wenn ich schon schlafen soll,
dann doch wenigstens auf der Couch. Ich probier`s einfach mal, lege meine Pfoten aufs Sofa. Er
schaut mich kurz an und lädt mich ein, es neben ihm gemütlich zu machen. Ach ist das schön, Kopf an
Kopf zu schnorcheln und ab und zu ein paar Streicheleinheiten zu kassieren. Herrchen ist auch so
kuschelig warm, da kann man so herrlich entspannen und von schönen Hundedamen träumen.
Ich wachse schnell. Ich werde meinem menschlichen Vorbild immer ähnlicher. Nur schlanker bin ich,
mein Body ist durchtrainiert, ich habe lange, kräftige Beine. Meine Haare werden immer dunkler und
kringeln sich an den Ohren. Hoffentlich bekomme ich keine schwarze Elvis-Tolle! Endlich werde ich
das flauschige Babyfell los. Goldene Locken zieren dafür meinen Rücken. Jeder sieht, was für ein
stattlicher Kerl ich schon bald sein werde.
Musik liebe ich. Doch nicht das Geplärre von Idol Elvis. Das ist mir viel zu weibisch. Ich bin doch ein
ganzer Kerl und mag Rockmusik. Nur bei „Music was my first love“ von John Miles kann ich schwach
werden. Ich habe versucht, mitzusingen. Meine Stimme ist beim Publikum nicht so gut angekomen.
Dafür kann mein Herrchen diesen Song besonders gut singen. Ich setze mich vor ihn hin, wundere
mich, daß da solch faszinierende Klänge aus seinem Mund kommen. Was habe ich doch für ein tolles
Herrchen.
Den ganzen Tag verbringe ich im Büro. Die beiden Miezen habe ich voll um den Finger gewickelt. Sie
tanzen nach meiner Pfeife, alles dreht sich um mich. LIebevoll werde ich gestreichelt und verwöhnt.
Ich zeige kurz an und Herrchen geht mir raus, wenn ich mein berühmtes Kombigeschäft erledigen
muß. Herrchen hat wenig Zeit für mich, immer muß er arbeiten. Immer tippt er am Computer rum.
Immer kommen Fremde, mit denen er redet und redet und redet. Immer quatscht er mit den
Mädchen. Da habe ich keine Chance. Besser ich lege mich unter seinen Schreibtisch und döse vor
mich hin. Vielleicht macht er ja später noch einen ausgiebigen Spaziergang mit mir. Möchte gern mal
wieder toben.
Gegen Abend kommt Frauchen zurück. Ich freue mich ja so, sie wiederzusehen. Ich springe an ihr
hoch, aber sie dreht sich weg. Was soll das? Mag sie mich nicht mehr? Habe ich was falsches
gemacht? Schnurstracks geht sie auf Micky zu und begrüßt ihn herzlich. Ach so. Immer der
Rudelführer zuerst. Aber jetzt bin ich dran. Sie schmust ausgiebig mit mir, ich beiße sie zärtlich in die
Hand, schlecke über ihr Gesicht und raufe mit ihr, das Leben kann so schön sein. Und jetzt geht`s
auch noch nach draußen. Trotz Regen machen wir einen kleinen Spaziergang und ich kann mich
lösen. Jetzt geht`s mir gleich besser. Diesmal habe ich meinen Haufen nicht auf dem heimischen
Rasen gesetzt, sondern auf dem kleinen Rasenstück am Ende der Straße. Frauchen mußte nochmal
zurück, eine Tüte holen, um meine Hinterlassenschaft zu entsorgen.
Zuhause angekommen, hat Herrchen mit mir gebalgt. Er wollte unbedingt mein Kuschelkissen haben.
Ich hatte es fest in meinem Maul, aber er hat immer wieder daran gezerrt und einen komischen
Knurrlaut von sich gegeben. Das hat mich nicht beeindruckt. Das ist mein Kissen, ich werde es bis
zum bitteren Ende verteidigen. Er hat doch genug Kissen, was will er denn mit meinem? Hupps, jetzt
hat er es doch geschafft. Hätte nicht gedacht, dass er so viel Kraft hat. Mein Herrchen, ich bin ein
bisschen neidisch auf dich! Vielleicht fahre ich doch besser, wenn ich dir gehorche. “
Autor: Carina Koch